Zeugenaussagen über die Zeremonie
Bei mindestens drei verschiedenen Gelegenheiten wurden Mormonen oder solche, die früher Mormonen gewesen waren, aufgefordert, Aussagen in Bezug auf die Tempelzeremonie zu machen. Da diese Zeugenaussagen bedeutendes Licht auf die Zeremonie werfen, bevor sie geändert wurde, werden wir einiges aus ihnen in diesem Kapitel anführen.
Direkt nach der Jahrhundertwende wurde der Mormonenapostel Reed Smoot gewählt, im Senat der Vereinigten Staaten zu dienen. Viele Leute behaupteten, dass die Mormonenführer immer noch die Polygamie lehrten und dass die Tempelzeremonie einen Eid gegen die Regierung der Vereinigten Staaten enthielt. Es wurde eine Untersuchung vorgenommen und die Aussagen wurden von der Druckerei der Regierung veröffentlicht. Der erste Band wurde 1904 gedruckt und der letzte erschien 1906.
Der Mormonenhistoriker B. H. Roberts machte in seiner Aussage folgende Bemerkungen:
„Der VORSITZENDE: Können Sie dem Komitee irgendeinen Teil jener Zeremonie erzählen?
Mr. ROBERTS: Nein, Sir.
.....
Der VORSITZENDE: War es denn ein Geheimnis?
Mr. ROBERTS: JA.
.....
Der VORSITZENDE: ...Sollten heilige Dinge vor der Welt verborgen gehalten werden?
Mr. ROBERTS: Ich denke, einige heilige Dinge sollten es?
(The Reed Smoot Case, Bd. 1, S. 741-743)
Angus M. Cannon, der in der Mormonenkirche ein Patriarch war, gab in seiner Aussage folgende Erklärungen ab:
Der VORSITZENDE: Könnten Sie die Zeremonie erklären?
Mr. CANNON: Das möchte ich nicht tun.
.....
Der VORSITZENDE: Was spricht dagegen, sie öffentlich zu machen?
Mr. CANNON: Weil sie heilig ist.
.....
Der VORSITZENDE: ...Versprechen Sie ausdrücklich, nicht preiszugeben, was im Endowmenthaus geschieht?
Mr. CANNON: Ich möchte lieber nicht erzählen, was dort geschieht...“ (The Reed Smoot Case, Bd. 1, S. 791-792)
J. H. Wallis Sen. sagte aus, dass er ungefähr 20 mal durch den Tempel gegangen war. Er gab in seiner Aussage folgende Information:
„Mr. WALLIS: Die Verpflichtungen des Priestertums wurden abgenommen, zwei mit dem Aaronischen Priestertum und zwei mit dem Melchisedekischen. Möchten Sie, dass ich Ihnen die Einzelheiten darüber erzähle?
Mr. TAYLOR: Fahren Sie fort.
.....
Mr. WALLIS (stehend): „Sie, und jeder von Ihnen, verspricht feierlich und gelobt, dass er dieses erste Kennzeichen des Aaronischen Priestertums zusammen mit dem Namen, dem Zeichen und der Strafe, die dazu gehören, nicht preisgeben wird. Tue ich es dennoch – dies ist das Zeichen [deutet es an] – stimme ich zu, dass meine Kehle von einem Ohr zum anderen durchgeschnitten und meine Zunge an den Wurzeln aus meinem Mund gerissen werde…“
.....
Mr. TAYLOR: Dies wird das Aaronische genannt?
Mr. WALLIS: Dies wird das erste Kennzeichen des Aaronischen Priestertums genannt. Das zweite Kennzeichen des Aaronischen Priestertums – sein Zeichen geht so [deutet es an], und die Verpflichtungen beginnen auf dieselbe Weise, nur dass 'ich zustimme, dass mein Brustkorb auseinander geschnitten und mein Herz und die Organe aus meinem Körper gerissen werden'.
Dann, das erste Kennzeichen des Melchisedekischen Priestertums geht so [er deutet es an], und es sind ungefähr dieselben Worte, nur 'dass ich zustimme, dass mein Körper in der Mitte auseinander geschnitten werde und meine Eingeweide herausquellen'. Zu dem zweiten Kennzeichen des Melchisedekischen Priestertums gibt es keine Strafe, aber das Zeichen ist das Kreuzigungszeichen und die begleitenden Worte sind: „Pale, hail, hail.“ Ich weiß nicht was sie bedeuten.
.....
Mr. TAYLOR: Gibt es an irgendeiner anderen Stelle der Zeremonie eine Verpflichtung?
Mr. WALLIS: Ja, Sir… Es gibt Gelöbnisse – das „Gelöbnis des Opferns“ ist eines – bei dem wir gemeinsam geloben, alles, was wir je besitzen werden, zur Unterstützung der Kirche zu geben…
.....
Mr. TAYLOR: Welches Gelöbnis noch?
Mr. WALLIS: Ein weiteres wird 'Keuschheitsgelübde' genannt, bei dem wir alle geloben, dass wir keine Verbindung mit irgendjemandem vom anderen Geschlecht haben, es sei denn sie werden uns durch das Priestertum gegeben; und ein weiteres Gelübde war, was wir gewöhnlich den 'Eid der Rache' nannten…
Mr. TAYLOR: Stehen Sie auf, wenn es Ihnen hilft, und geben Sie uns den Wortlaut, falls Sie es können.
Mr. WALLIS (steht auf): 'Dass ihr und jeder von euch verspreche und gelobe, dass ihr niemals aufhören werdet, den hohen Himmel flehend zu bestürmen, das Blut der Propheten an den Nationen der Erde oder an den Einwohnern der Erde zu rächen.'“ (The Reed Smoot Case, Bd. 2, S. 77-79)
Am nächsten Tag korrigierte Mr. Wallis seine Zeugenaussage in Bezug auf den „Eid der Rache“: Mr. WALLIS: Ich finde, dass ich bei der Wiederholung der Verpflichtung zur Rache, einen Fehler gemacht habe; Ich habe mich geirrt. Es sollte 'an dieser Nation' heißen. Ich sagte 'an den Einwohnern dieser Erde'. Es war ein Fehler meinerseits.“ (Ebenda, S. 148-49)
August W. Lundstrom gab in seiner Zeugenaussage folgende Erklärungen ab:
„Mr. TAYLOR: Wie oft nahmen Sie die Verpflichtung zur Vergeltung auf sich oder hörten Sie sie?
Mr. LUNDSTROM: Sechsmal.
.....
Mr. TAYLOR: Können Sie uns die Verpflichtung zur Vergeltung wiedergeben?
Mr. LUNDSTROM: Ja.
Mr. TAYLOR: Sie können es jetzt tun.
Mr. LUNDSTROM: 'Wir und jeder von uns geloben feierlich und versprechen, dass wir Gott bitten werden, das Blut Joseph Smiths an dieser Nation zu rächen.' Es ist noch einiges mehr hinzugefügt, aber dies ist alles, an das ich mich wörtlich erinnern kann. Dies ist der wesentliche Teil.
Mr. TAYLOR: Was wurde ausgelassen? Was noch?
Mr. LUNDSTROM: Es war in Bezug auf das Belehren unserer Kinder und Kindeskinder bis in die letzte Generation in derselben Hinsicht.
.....
Mr. TAYLOR: Sie waren, haben Sie erklärt, einmal ein Priester und Ratgeber zu was – zum Pfahlpräsidenten?
Mr. LUNDSTROM: Nein, Sir, Ratgeber zum Bischof.“
(The Reed Smoot Case, Bd. 2, S. 151-153)
Am 15. Dezember 1904 wurde August W. Lundstrom nochmals in den Zeugenstand gerufen. In dieser Aussage erklärte er:
„Mr. LUNDSTROM: Die Strafe für das Preisgeben der Kennzeichen und für die Übertretung jedes der Bündnisse lautet wie folgt: Die erste ist, sich die Kehle von Ohr zu Ohr durchschneiden zu lassen. Das heißt, wir ersuchen dort: Ich, August, bitte darum, falls ich je das Bündnis breche, das ich heute eingegangen bin, oder diese Kennzeichen preisgebe, dass meine Kehle von Ohr zu Ohr durchgeschnitten werde.
Der VORSITZENDE: Fahren Sie fort. Zeigen Sie die anderen.
Mr. LUNDSTROM: Eine weitere ist, dass ich ersuche, falls ich das Bündnis breche oder die Kennzeichen preisgebe, dass meine Brust auseinander geschnitten werde und meine Organe herausgerissen werden. Und die dritte ist, dass mein Körper auseinander geschnitten werde und meine Eingeweide ausgeschüttet werden, während ich jedes mal auf dieselbe Weise bitte.“
(The Reed Smoot Case, Bd. 2, S. 160-162)
August W. Lundstrom machte auch folgende Aussage:
„Mr. LUNDSTROM: Es gibt auf dem Garment, wie es genannt wird – das Garment des heiligen Priestertums -, bestimmte Zeichen.
Der VORSITZENDE: Was sind das für Zeichen?
Mr. LUNDSTROM: Es sind Zeichen des heiligen Priestertums.
Der VORSITZENDE: Wollen Sie erklären, auf welchen Teilen des Garments diese Zeichen erscheinen?
Mr. LUNDSTROM: Es gibt ein Zeichen auf der rechten und auf der linken Brust, eines vorn auf dem Nabel und eines auf dem rechten Knie.
Der VORSITZENDE: Was sind das für Zeichen? Was ist ihr Wesen, sind es Risse im Garment?
Mr. LUNDSTROM: Das Kniezeichen und das Zeichen vorn auf dem Nabel sind wie normale Knopflöcher; aber das Zeichen auf der linken Brust gleicht einem Zirkel und das auf der rechten Brust gleicht einem rechten Winkel.
.....
Der VORSITZENDE: Werden diese Garments von allen getragen, die die Verpflichtung auf sich nehmen?
Mr. LUNDSTROM: Ja, Sir, sie tragen sie immer.
.....
Senator DUBOIS: Meinen Sie damit, dass Sie sie niemals ausziehen?
Mr. LUNDSTROM: Nicht länger als nötig, um sie zu wechseln und saubere anzuziehen.“
(The Reed Smoot Case, Bd. 2, S. 181-183)
Mrs. Annie Elliot gab in ihrer Aussage folgende Erklärungen ab:
„Mr. TAYLOR: Was ist also das nächste, an das Sie sich hierzu erinnern?
Mrs. ELLIOT: Es war, wo wir damals die Gelöbnisse auf uns nahmen, ich denke, dass es mir sehr peinlich ist, sie zu nennen.
Mr. TAYLOR: Erzählen Sie uns, an was Sie sich erinnern.
Mrs. ELLIOT: An eines erinnere ich mich. Sie sagte, dass ich beten und niemals damit aufhören solle, um Rache für das Blut der Propheten an dieser Nation zu erhalten, und es auch meine Kinder und Kindeskinder zu lehren.
Mr. TAYLOR: Gab es irgendeine weitere Verpflichtung?
.....
Mrs. ELLIOT: Nun, es war das, wenn ich je etwas von dem, was im Tempel getan wurde, preisgeben würde, müsste mir die Kehle von Ohr zu Ohr durchgeschnitten und meine Zungen an den Wurzeln herausgerissen werden. Die war eine von ihnen.
Mr. TAYLOR: Noch etwas, an das Sie sich erinnern?
Mrs. ELLIOT: Ja, es gibt noch mehr.
Mr. TAYLOR: Erklären Sie es wenn Sie können.
Mrs. ELLIOT: Ich habe nicht das Gefühl, dass ich es kann. Ich denke, es war damals zu ernst, und ich habe immer gedacht, ich würde es beiseite legen und nie wieder erwähnen, und es scheint, als wäre es schwierig für mich, es zu tun; natürlich muss ich, ich kann es.
Der VORSITZENDE: Natürlich, Zeugin, es ist hart und schwierig, aber erklären Sie es auf ihre eigene Weise, das Wesentliche, an das Sie sich erinnern.
Mrs. ELLIOT: Nun, es war auch an einem bestimmten Ort, wenn ich irgendetwas preis gäbe, dass meine Brust aufgeschnitten würde und meine Organe herausgerissen würden, und an einem anderen Ort, dass mein Bauch aufgerissen würde und die Eingeweide heraus spritzen würden.
Mr. TAYLOR: Erinnern Sie sich an etwas von einer Verpflichtung oder einem Gelöbnis des Opferns, Mrs. Elliot?
Mrs. ELLIOT: Ja, Sir; dass wir alles opfern sollten, was wir besitzen, wenn wir dazu aufgerufen würden.
Mr. TAYLOR: Wem?
Mrs. ELLIOT: Der Kirche.“
(The Reed Smoot Case, Bd. 2, S. 189-190)
Hugh M. Dougall gab in seiner Aussage folgende Erklärungen ab:
„Mr. WORTHINGTON: Ich möchte Sie fragen, ob Sie oder irgendjemand von denen, die Ihres Wissens mit Ihnen hindurchgingen, aufgerufen wurden, dem, oder im Wesentlichen dem zuzustimmen, was ich jetzt vorlese:
'Dass Sie oder jeder von Ihnen verspreche und gelobe, dass Sie niemals aufhören werden, den Allerhöchsten dringend zu bitten, das Blut der Propheten auf dieser Nation zu rächen.'
Mr. DOUGALL: Nein, Sir.
Mr. WORTHINGTON: Geschah irgendetwas Derartiges?
Mr. DOUGALL: Nun, so weit ich mich erinnere, gibt es etwas, das dem ähnlich gewesen ist.
Der VORSITZENDE: Wir können den Zeugen nicht hören.
Mr. DOUGALL: Es gab etwas, so weit ich mich erinnere, dass einen zum Glauben geführt haben könnte, dass so etwas getan wurde. So weit ich mich erinnere, baten sie dringend den Himmel, das Blut der Propheten und der Märtyrer an dieser Generation zu rächen, denke ich.
.....
Der VORSITZENDE: Wie lange dauerte es, die Zeremonie durchzuführen?
Mr. DOUGALL: Es dauerte wahrscheinlich von früh morgens bis ungefähr 4 Uhr...
Der VORSITZENDE: Eine sehr lange Zeremonie.
Mr. DOUGALL: Ja, Sir.
Der VORSITZENDE: Können Sie dem Komitee erzählen, was sie war?
Mr. DOUGALL: Nein, Sir.
Der VORSITZENDE: Warum nicht?
Mr. DOUGALL: Gewissensbisse. Ich habe Geheimhaltung versprochen. Ich habe es vierzig Jahre lang oder mehr eingehalten und ich fühle mich moralisch verpflichtet, es zu bewahren.
Der VORSITZENDE: Wurden Sie zur Geheimhaltung eingeschworen?
Mr. DOUGALL: Ich denke. So weit ich mich erinnern kann: ja, das denke ich.
......
Der VORSITZENDE: Waren irgendwelche Strafen angefügt, falls Sie es preisgeben würden?
Mr. DOUGALL: Ich denke ja.
.....
Der VORSITZENDE: War es eine ernste Strafe?
Mr. DOUGALL: Meiner Erinnerung gemäß, ich denke, ja.
Der VORSITZENDE: War es eine Todesstrafe?
Mr. DOUGALL: Ich denke nicht, dass ich in Bezug auf diesen Punkt noch weitere Fragen beantworten werde, Senator.“
(The Reed Smoot Case, Bd. 2, S. 759, 762-764)
Alonzo Arthur Noon machte am 14. Jan. 1905 seine Aussage. In seiner Aussage finden wir folgendes:
Der VORSITZENDE: Sie betrachten also die Organisation damals als eine geheime Organisation, natürlich?
Mr. NOON: Ja.
Der VORSITZENDE: Gab es irgendwelche Strafen, die mit der Enthüllung der Zeremonie zusammenhingen?
Mr. NOON: Ja, es gab eine Strafe.
Der VORSITZENDE: War es eine ernste Strafe?
Mr. NOON: Ziemlich ernst...
Der VORSITZENDE: ...War es eine Strafe der Vertreibung?
Mr. NOON: Ich glaube, dies ist eine Frage, deren Beantwortung ich verweigern möchte.
Der VORSITZENDE: Was sagen Sie darüber, dass die Strafe ein Herausreißen der Zunge oder Aufreißen der Brust und Herausnehmen der Organe ist? Was sagen Sie darüber?
Mr. NOON: Ich antworte genauso, wie bei den anderen – das heißt, ich möchte mich weigern, dies zu beantworten.
Der VORSITZENDE: Sie lehnen es ab zu antworten?
Mr. NOON: Ich lehne es ab zu antworten.
(The Reed Smoot Case, Bd. 2, S. 779)
Walter M. Wolfe, der „Professor der Geologie“ am „Brigham Young College“ gewesen war, machte folgende Aussagen:
Mr. CARLISLE: Wie oft sind Sie durch das Endowmenthaus gegangen?
Mr. WOLFE: Nicht weniger als zwölf mal.
.....
Mr. WOLFE: Das Gesetz der Rache lautet wie folgt: 'Sie und jeder von Ihnen gelobt und verspricht, dass Sie beten und niemals aufhören werden zu beten, dass der Allmächtige Gott das Blut der Propheten auf dieser Nation räche, und dass Sie dasselbe Ihre Kinder und Kindeskinder bis in die dritte und vierte Generation lehren werden.' Zum Schluss sagt der Sprecher: 'Jeder neige sein Haupt und sage: ja.'
Mr. CARLISLE: Wurde dies getan?
Mr. WOLFE: Ja.
Mr. WOLFE: Wurde das jedes mal getan oder nur einmal?
Mr. WOLFE: Es wurde jedes mal getan, wenn ich hindurchging.
Senator OVERMAN: Das war zwölf mal?
Mr. WOLFE: Ja, Sir.
.....
Mr. CARLISLE: ...gab es irgendeine Zeremonie der Salbung?
Mr. WOLFE: Ja, Sir.
Mr. CARLISLE: Was geschieht in dieser Zeremonie?
Mr. WOLFE: Diejenigen, die daran teilnehmen, sind gewaschen worden. Die verschiedenen Teile des Körpers vom Kopf bis zu den Füßen sind gewaschen, und es werden mit der Waschung Segnungen ausgesprochen, und die Salbung wird mit Öl vom Kopf bis zu den Füßen vorgenommen und dabei wird die Segnung ausgesprochen.“
(The Reed Smoot Case, Bd. 4, S. 6-7)
In seiner Zeugenaussage gab William Jones Thomas folgende Erklärungen in Bezug auf den „Eid der Rache“ ab:
„Mr. THOMAS: Im Wesentlichen war es, dass ich danach trachten sollte, das Blut des Propheten Joseph Smith auf dieser Nation zu rächen und dasselbe meine Kinder bis in die dritte und vierte Generation zu lehren, so weit ich mich erinnern kann. Das war es im Wesentlichen.“ (The Reed Smoot Case, Bd. 4, S. 68-69)
Obwohl mehrere Zeugen behaupteten, dass es keinen „Eid der Rache“ in der Tempelzeremonie gab, hatte das „Komitee für Vorrechte und Wahlen“ (mit Ausnahme einer Minderheit, die einen separaten Bericht herausgab) das Gefühl, dass die Aussagen, die von den übrigen Zeugen gemacht wurden, stark genug waren, um das Vorhandensein solch eines Eides zu beweisen. Folgendes erschien im Bericht, der von diesem Komitee herausgegeben wurde:
„Im Protestschreiben, das von Mr. Leilich unterzeichnet und bestätigt wurde, wird behauptet, dass Mr. Smoot einen Eid als Apostel der Mormonenkirche auf sich genommen hat, der ihn inkompetent macht, das Amt eines Senator inne zu haben. Auf Grund der Zeugenaussagen, die aufgenommen wurden, scheint Mr. Smoot eine Verpflichtung auf sich genommen zu haben, die von der Mormonenkirche vorgeschrieben ist und von denen abgenommen wird, die durch eine Zeremonie gehen, die als 'Endowment' bekannt ist. Von einer Reihe von Zeugen, die während der Untersuchung verhört wurden, wurde ausgesagt, dass ein Teil dieser Verpflichtung im Wesentlichen in folgenden Worten ausgedrückt wird:
Sie und ein jeder von Ihnen geloben und versprechen, dass Sie beten und niemals aufhören werden zum Allmächtigen Gott zu beten, dass das Blut der Propheten an dieser Nation gerächt werde, und dass Sie dasselbe Ihre Kinder und Kindeskinder bis in die dritte und vierte Generation lehren werden.
.....
Die Beweise, die zeigen, dass solch eine Verpflichtung auf sich genommen wird, wird ferner durch Beweise unterstützt, dass während der Endowmentzeremonien ein Gebet gesprochen wird, in dem Gott gebeten wird das Blut Joseph Smiths an dieser Nation zu rächen...
Dass eine Verpflichtung zur Rache Teil der Endowmentzeremonie ist, wird ferner durch die Tatsache bestätigt, dass, kurz nachdem die Zeugenaussagen zu dem Thema vor dem Komitee gemacht worden waren, Bischof Daniel Connelly von der Mormonenkirche die Zeugen, die diese Aussagen gemacht hatten, als Verräter denunzierte, die ihre Gelöbnisse der Kirche gegenüber gebrochen hätten.
Die Tatsache, dass ein Racheeid Teil der Endowmentzeremonien ist, und das Wesen und der Charakter eines solchen Eides, wurde im dritten Gerichtshof Utahs im Jahr 1889 in der Angelegenheit des Antrags von John Moore und anderen entschieden, die Bürger der Vereinigten Staaten werden wollten...
Die Verpflichtung, die oben angeführt wurde, ist ein Eid der Treulosigkeit gegenüber der Regierung, deren Regeln zu befolgen, die Mormonenkirche von jedem Mitglied dieser Organisation verlangt oder zumindest dazu ermuntert.
Es befindet sich im Einklang mit den Ansichten und dem Verhalten des Mormonenvolks in früheren Zeiten, als sie sich der Regierung der Vereinigten Staaten offen widersetzten... Es könnte sein, dass viele von denen, die diese Verpflichtung auf sich nehmen, es tun, ohne sich ihrer verräterischen Bedeutung bewusst zu sein; aber die Tatsache, dass die erste Präsidentschaft und die zwölf Apostel eine derartige Verpflichtung in den Zeremonien der Kirche beibehalten, zeigt, dass sie im Herzen dieser Nation feindlich und dieser Regierung treulos gegenüber stehen.“ (The Reed Smoot Case, Bd. 4, S. 495-497)
1889 wurde John Moore und W. J. Edgar die Bürgerschaft verweigert, weil sie Mitglieder der Mormonenkirche waren und die Gelöbnisse im Endowmenthaus auf sich genommen hatten. In „Opinion and Decision of the Court“ lesen wir:
„Es wurde aber der Einwand gegen eine Zulassung von John Moore und William J. Edgar auf der Grundlage erhoben, dass sie Mitglieder der Mormonenkirche waren, und auch weil sie durch das Endowmenthaus dieser Kirche gegangen waren und dort einen Eid oder eine Verpflichtung auf sich genommen hatten, die mit dem Eid der Bürgerschaft, den sie, wenn sie zugelassen würden, auf sich nehmen müssten, nicht vereinbar ist...
Diejenigen, die Einwand gegen das Recht dieser Anwärter erhoben, dass ihnen die Bürgerschaft gewährt werde, stellten elf Zeugen vor, die Mitglieder der Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage, die man gewöhnlich Mormonenkirche nennt, gewesen waren. Mehrere dieser Zeugen hatten die Position eines Bischofs in der Kirche inne und alle waren durch das Endowmenthaus gegangen und hatten an den Zeremonien teilgenommen... Dass diese Zeremonien den größeren Teil eines Tages in Anspruch nehmen und das Aufsichnehmen eines Eides, einer Verpflichtung oder Bündnisses von allen, die ihre Endowments erhalten, beinhaltet, das Blut der Propheten, Joseph und Hyrum Smith an der Regierung der Vereinigten Staaten zu rächen und diese Verpflichtung ihren Kindern bis in die dritte und vierte Generation auferlegen werden, dass sie dem Priestertum in allen Dingen gehorchen werden und niemals die Geheimnisse des Endowmenthauses unter der Strafe preisgeben werden, sich ihre Kehlen von Ohr zu Ohr aufschneiden, ihre Eingeweide herausreißen und ihre Herzen aus ihren Körpern herausschneiden zu lassen.
Der rechte Arm wird gesalbt, damit er stark sein möge, um das Blut der Propheten zu rächen... Die Beweise wiesen jenseits jeden vernünftigen Zweifels nach, dass die Endowmentzeremonien mit dem Eid, den der Anwärter auf eine Bürgerschaft leisten muss, nicht vereinbar sind und dass die Gelöbnisse, Verpflichtungen oder Bündnisse, die dort geschlossen oder in die eingetreten wird, nicht mit den Verpflichtungen und Pflichten eines Bürgers der Vereinigten Staaten zusammenpassen. Die Anträge von John Moore und Walter J. Edgar, beide wurden bei der vorherigen Untersuchung als Mitglieder der Mormonenkirche dargestellt und sind durch das Endowmenthaus gegangen, werden deshalb abgewiesen.“ (Stellungnahme von Richter Anderson, am dritten Gerichtshof in Salt Lake City, Utah, am 30. November 1899 vorgetragen, wie in The Reed Smoot Case, Bd. 4, S. 341-343, zitiert)
Einige der Zeugenaussagen, die 1889 gemacht wurden, wurden tatsächlich in den mormoneneigenen Deseret News, abgedruckt. John Bond gab in seiner Aussage folgende Erklärung ab:
„Gericht: Die Zeugen sollen erklären, was passiert war.
Der Zeuge Bond sagte aus: Ich ging durch mehrere Räume; in Raum 5 nahm ich eine Verpflichtung, wie ich es nenne, auf mich, die das Aaronische Priestertum genannt wird, die mich beschränkte, jeder Lehre der Kirche zu gehorchen, besonders gegen die Vereinigten Staaten. Die Strafe war, dass ich mir meine Kehle durchschneiden und meine Zunge herausreißen lassen müsste. Dann wurde von mir verlangt, einen Eid auf mich zu nehmen, dass ich das Blut Joseph Smiths auf dieser Nation rächen und meine Kinder und meine Kindeskinder bis zur letzten Generation lehren würde. Die Strafe war, mein Herz und meine Eingeweide herausreißen zu lassen. Eine weitere Verpflichtung war es, dem Priestertum in allen Dingen zu gehorchen. Wilford Woodruf nahm mich durch diese Zeremonie und verheiratete mich. Es tat mir Leid, dass ich den Eid auf mich genommen hatte, und im nächsten Jahr trat ich aus der Kirche aus... Es gab dort ungefähr 50 weitere Personen, die durch dieselbe Zeremonie gingen, es gab dort zwei Polygamisten; meine Frau wurde gefragt, ob sie ihrem Ehemann gestatten würde, mehr als eine Frau zu nehmen; es wurde abgestimmt und alle antworteten mit 'aye'; wir nahmen Verpflichtungen auf uns, diese Zeremonien nicht bekannt zu machen und es waren Strafen damit verknüpft, an die ich mich nicht erinnern kann... Ich nahm eine Verpflichtung auf mich, das Blut der Propheten auf den Vereinigten Staaten zu rächen. Ich nahm die Verpflichtung auf mich, in die Polygamie einzutreten.“ (Deseret Evening News, 14. November 1889)
Martin D. Wardel gab in seiner Aussage folgende Erklärungen ab:
„...1863 oder 1864 ging ich durch das Endowmenthaus; ich ging ungefähr ein Jahr später zum zweiten Mal hindurch; ich nahm einen Eid auf mich, dass ich das Blut Joseph Smiths auf dieser Nation, vom Präsidenten abwärts, rächen würde; sie legten uns das Schloss mit einem Eid an, dass uns, sollten wir irgendeines der Geheimnisse preisgeben, unsere Kehlen durchgeschnitten und unsere Eingeweide herausgerissen würden; wir wurden gebeten, einen Eid auf uns zu nehmen, der Kirche in allen Dingen zu gehorchen...“ (Deseret Evening News, 14. November 1889)
Andrew Cahoon machte folgende Aussagen:
„...Ich war 18 Jahre lang ein Bischof; war einer als ich die Kirche verließ; ich erhielt meine Endowments vor 44 Jahren und bin mit der Zeremonie, so weit wie meine Erinnerung reicht, vertraut; nie amtiert; erhielt meine Endowments 1845 oder 1846; ich nahm dort Verpflichtungen auf mich – jeder musste es tun; es werden dort Gelöbnisse abgenommen; sie beziehen sich auf den Gehorsam gegenüber dem Priestertum und auf das Rächen des Blutes der Propheten; damit waren Joseph und Hyrum gemeint; das Blut sollte an jedem gerächt werden, der des Blutvergießens schuldig war oder ihm zustimmte; es gab auch ein Bündnis, jeder Zeit dem Priestertum gegenüber unbedingten Gehorsam zu leisten; die Strafe für das Preisgeben eines der Geheimnisse war Tod; ich verstand nicht, wie die Strafe verhängt werden sollte; das allgemeine Verständnis war, dass demjenigen, der abtrünnig wurde oder die Geheimnisse bekannt machte, die Todesstrafe treffen würde; es gab etwas wie, dass einem die Kehle durchgeschnitten oder man ausgeweidet würde; die rechte Hand wurde ebenfalls eingebüßt; eine der Strafen war für den Ungehorsam gegenüber dem Priestertum.“ (Deseret Evening News, 14. November 1889)
James McGuffie gab in seiner Zeugenaussage folgende Erklärungen ab: „...Ich ging nur einmal hindurch... Sie verlangten damals von uns, einen Eid auf uns zu nehmen und unsere Kinder und unsere Kindeskinder zu lehren, alles zu tun, was wir könnten, die amerikanische Regierung zu entwurzeln, weil sie die Mörder Joseph Smiths nicht bestraft hatten. Wir nahmen einen Eid auf uns, dass wir dem Priestertum in allen Dingen gehorchen würden; wir wären Bürger des Königreiches Gottes und sollten Feinde der Regierung der Vereinigten Staaten sein, weil sie das Blut von Joseph und Hyrum nicht gerächt hatten. Die Strafen waren, uns die Kehlen durchschneiden und unsere Herzen und Eingeweide herausreißen zu lassen. Die Strafe war Tod. Dies wurde uns gesagt und wir glaubten, dass es getan würde. (Deseret Evening News, 14. November 1889)
R. N. Baskin zitiert folgendes aus der Zeugenaussage von Dr. Heber John Richards:
Frage: Nahmen Sie irgendeine Verpflichtung unter Strafe auf sich? Ich möchte, dass Sie es im Wesentlichen beantworten.
Antwort: Ich könnte es nicht tun . Ich könnte es nicht tun, selbst wenn ich wollte, und ich fühle mich nicht dazu bereit.
Frage: Nun gut, Doktor, es wurde im Zeugenstand erklärt, dass es, falls ein Mann von der Kirche abfiele, die Pflicht derer wäre, die durch das Endowmenthaus gegangen waren, hinzugehen und ihn zu ermorden oder zu töten. Haben Sie irgendetwas Derartiges gehört?
Antwort: Nein, Sir. Ich kann Ihnen erklären, dass das, was ich darunter verstehe, einfach das ist: dass ich, nachdem ich ein Mitglied der Kirche geworden und dann abgefallen wäre, Vergebung erlangen könnte, wenn ich freiwillig hingehen und um das Sühnen mit meinem Blut bitten würde, aber nicht ohne dem; es muss mein eigener Wunsch sein, genau so wie die Taufe. Wenn ich hinaus gebracht und gegen meinen Willen getauft würde, wäre es für mich nicht gut.
Frage: Und es wäre angebracht, wenn er einen Bruder bitten würde, sein Blut zu vergießen?
Antwort: Ja, eine Person, die dazu bevollmächtigt wäre.
Frage: Und es wäre kein Mord?
Antwort: Es wäre kein Mord – es wäre wahrscheinlich in den Augen des Gesetzes Mord, aber nicht in den Augen der Kirche.
Frage: Und das wurde gelehrt?
Antwort: Das wurde gelehrt.“
(Reminiscences of Early Utah, Seite 97-98)
Direkt vor der Jahrhundertwende kam eine Diskussion über einigen Grundbesitz in Missouri auf. Joseph Smith hatte erklärt, dass dort ein Tempel gebaut werden sollte. Die Kirche Christi und die Reorganisierte HLT-Kirche beanspruchten den Grundbesitz und die Angelegenheit wurde schließlich vor Gericht geregelt. Die Mormonenführer und andere, die durch die Tempelzeremonie gegangen waren, wurden aufgerufen, als Zeugen auszusagen. Mercy Rachel Thompson gab in ihrer Aussage folgende Erklärung ab:
„Frage: Salbten sie den gesamten Körper oder nur den Kopf?
Anwort: Nun, Sie stellen diese Fragen und ich habe sie, so weit ich es kann, beantwortet, aber dies ist eine Frage, wobei ich das Gefühl habe, dass ich nicht berechtigt bin, darauf zu antworten, aber ich habe kein Gelübde auf mich genommen, es nicht jeder Zeit zu erzählen... Ich weigere mich, die Frage zu beantworten, ob wir beim Erhalt der Endowments den Körper mit Öl salbten. Ich habe keine Verpflichtung auf mich genommen, dies nicht preiszugeben, aber ich weigere mich, darauf zu antworten, weil ich keinen Anlass habe, es Ihnen zu sagen. Es ist etwas, das Sie nichts angeht, und ich habe nicht das Gefühl, dass ich es Ihnen erzählen sollte... die Endowments in Nauvoo und in Salt Lake City waren dieselben, aber ich weigere mich, Ihnen zu erzählen, wie sie in Salt Lake gegeben wurden... Ich sah die Kappen und Mokassins, die von den Damen in Nauvoo getragen wurden, während sie dort die Endowments empfingen. Ich werde mir die Bilder im Beweisstück D nicht ansehen und ich möchte sie mir nicht ansehen, denn wenn sie wahr sind, so ist es etwas, das wir niemals zu zeichnen oder darzustellen wagen, weil es heilig ist, und der Herr würde so etwas niemals gestatten, ohne dass er seinen Unwillen oder Zorn zum Ausdruck brächte.“ (The Temple Lot Case, Lamoni, Iowa, 1893, Seite 354, 355 und 357)
John Hawley gab in seiner Zeugenaussage folgende Erklärungen ab:
„Ich ging 1856 nach Salt Lake City... sie spendeten die Endowments der Waschungen und Salbungen und dann nahmen sie einen Eid auf sich, das Blut der Propheten zu rächen... Ich erinnere mich an die Blätter dort auf der Schürze und an die Form der Schürze; ich erinnere mich sehr gut daran...
Beim Empfang der Endowments in Salt Lake wurde ein Eid abverlangt, und der Eid, der verlangt wurde, war das Blut oder den Tod des Propheten zu rächen... Wir wurden eingeschworen, den Tod Joseph Smiths, des Märtyrers, zusammen mit dem seines Bruders Hyrum, an dieser amerikanischen Nation zu rächen und dass wir dasselbe unsere Kinder und Kindeskinder lehren sollten. Die Strafe für diesen Griff und Eid war die Ausweidung...
Ich hätte die Methoden dieser Endowments nicht erörtert, wenn ich ein Mitglied der Utah-Kirche wäre. Die Strafe für das Preisgeben oder Offenlegen dieser Geheimnisse war die Ausweidung.
Die Griffe und Kennzeichen des Priestertums waren etwas, das wir nicht offen legen sollten... Ich hielt mich an die Verpflichtungen, als ich in Salt Lake City lebte.“ (The Temple Lot Case, Seite 453, 456-459)
In The Mormon Kingdom, Bd. 1, S. 140-150, bringen wir sogar noch mehr Zeugenaussagen über die Tempelzeremonie, aber dies sollte genügen, um zu sagen, dass die Gelübde, die in der Tempelzeremonie abgelegt werden ursprünglich roh waren. Sie waren das Produkt der Zeit, als die Mormonenführer die Lehre der „Blutsühne“ betonten. Nachdem die Mormonenführer aufhörten, die Lehre der „Blutsühne“ zu predigen, wurde es notwendig, die Gelöbnisse abzuändern.
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