Um diesen Punkt zu veranschaulichen, lassen Sie mich annehmen, dass die Erste Präsidentschaft dieser Kirche danach trachten sollte, für sich Familien aus diesem Volk aufzubauen, wobei jeder danach trachten würde, Männer und Frauen an sich siegeln zu lassen, damit er ein großes Gefolge hätte; und lassen Sie mich annehmen, dass jeder der Zwölf Apostel dasselbe tun würde; und nehmen wir an, dass die Hohen Priester und die Brüder, die in den Tempeln amtieren, dasselbe tun würden, was wäre das Ergebnis? Sie können sofort sehen, dass wir in kurzer Zeit in Stämme und Clans gespalten wären, bei denen jeder sein eigenes Gefolge hätte und jeder Folgende auf den Mann schauen würde, an den er für Rat und Führung adoptiert worden war, und auf diese Weise wäre die regierende Vollmacht des Heiligen Priestertums gespalten und verringert. Wer kann die Gefahr nicht verstehen, die es unter solchen Umständen geben würde? Aber... Gott hat es weggenommen, indem er deutlich gemacht hat, dass es die Pflicht eines jeden Mannes ist, an seinen Vater gesiegelt zu werden... Ich habe diesen Glauben, was uns betrifft, dass es, bevor wir hierher kamen arrangiert war, wie wir kommen würden und durch welche Abstammungslinie wir kommen würden. Wir wurden nicht aus dem Samen Hams geboren; wir wurden nicht in einer fragwürdigen Rasse geboren...

...nehmen wir an, dass jeder von uns einen großen Mann in der Kirche suchen würde, um an ihn gesiegelt zu werden... und wir denken: 'Nun, dieser Mann ist viel besser als mein Vater... Wir sollten unseren Ursprung nicht verachten... Niemand muss sagen: 'Nun... ich bin an Joseph adoptiert, oder an Brigham, oder an John Taylor oder an Wilford Woodruff...' Es wird kein Stolz und kein Sichbrüsten auf Grund der Tatsache geben, dass wir an diese verschiedenen Männer adoptiert sind, und somit keine Spaltung des Volkes... Jeder, der darüber nachdenkt, kann sehen, dass diese Offenbarung, die Gott durch seinen Diener Wilford Wodruff gegeben hat, jene Gefahr aus unserem Weg entfernt und uns vorbereitet, voran zu schreiten und unsere Kinder zu ehren...

Warum sollte ein Mann zu einem der Apostel kommen und an ihn gesiegelt werden und dann seine Genealogie auf ihn und seine Vorfahren zurückführen und seine eigenen vernachlässigen?“ (Millennial Star, Bd. 56, S. 354-358)

 

Somit sehen wir, dass das Gesetz der Adoption, das Brigham Young „eine großartige und herrliche Lehre“ und „das Mittel der Erlösung, das uns gelassen wurde, um uns zurück zu bringen“ nannte, vollständig von späteren Mormonenführern verworfen wurde. Wilford Woodruff, der vierte Präsident der Mormonenkirche, gab zu, dass er „seltsame Gefühle“ über das Gesetz der Adoption gehabt hatte, und George Q. Cannon sagte, dass die Praktik „eine große Verwirrung zur Folge hätte“ (siehe The Case Against Mormonism, Bd. 1, S. 24).

Ein Vergleich der Lehren Brigham Youngs mit denen von Wilford Woodruff zeigt deutlich, dass die frühen Mormonenführer nicht durch Offenbarung geführt wurden. Brigham Young sagte: „...Ich werde eine Frage beantworten, die mir (E.I.) wiederholt gestellt wurde: Sollte ich einen Vater haben, der nie dieses Evangelium gehört hat, würde dann von mir verlangt werden, ihn zu erlösen und ihn dann in die Familie eines Mannes adoptieren zu lassen, und dass ich dann an MEINEN VATER adoptiert werde? (ICH ANTW. NEIN.) ...sollten wir warten, unsere toten Verwandten zu erlösen, bevor wir die Ketten des Priestertums verknüpfen können, WÜRDEN WIR ES NIE ZUSTANDE BRINGEN.“ (Journals of John D. Lee, Seite 89)

Wilford Woodruff erklärte andererseits: „...JEDER MANN soll AN SEINEN VATER ADOPTIERT WERDEN. Wenn jemand die Endowments erhält, ADOPTIERT IHN AN SEINEN VATER, nicht an Wilford Woodruff, nicht an IRGENDEINEN ANDEREN MANN außerhalb der Abstammungslinie seiner Väter. Das ist der WILLE GOTTES für dieses Volk... Ich sage, jeder Mann soll an seinen Vater adoptiert werden...“ (Millennial Star, Bd. 56, S. 338)

Brigham Young behauptete, eine Offenbarung in Bezug auf die Lehre des Siegelns von Männern an Männer zu haben, und er verkündete, dass sie ein „Mittel der Erlösung“ wäre. Wilford Woodruff verwirft aber vollständig die Lehre. John C. Read gemäß lehrte Brigham Young, dass „MÄNNER in einer FEIERLICHEREN VERORDNUNG AN MÄNNER im Priestertum GESIEGELT WERDEN WÜRDEN, als die, durch die Frauen an den Mann gesiegelt wurden, und in einem Raum ÜBER dem, worin Frauen an den Mann im TEMPEL des Herrn gesiegelt wurden.“ Brigham Young schien das Gefühl zu haben, dass Tempel für die Siegelung von Männern an Männer wichtiger waren als für die Siegelung von Frauen an Männer: „Aber wir können OHNE EINEN TEMPEL Frauen an Männer siegeln, ABER NICHT MÄNNER AN MÄNNER.“ (Journal of Discourses, Bd. 16, Seite 186)

Heutige Führer der Mormonenkirche legen großen Nachdruck auf den Gedanken, Frauen an Männer zu siegeln, aber Brigham Youngs Lehren über das Gesetz der Adoption sind verworfen worden.

 

 

Schlussfolgerung

 

In diesem Kapitel haben wir nicht nur gezeigt, dass die Mormonenführer die Verordnung der Siegelung nichtverwandter Männer miteinander aufgegeben haben, sondern dass sie wichtige Änderungen in der Zeremonie vorgenommen haben, in der Frauen an Männer gesiegelt werden.

Nach sorgfältiger Untersuchung der Tempelzeremonie, sind wir zur Schlussfolgerung gekommen, dass sie unmissverständliche Beweise in sich birgt, dass sie ein Menschen gemachtes Ritual ist. Die Tatsache, dass so viele Änderungen darin gemacht werden mussten, um sie annehmbar zu machen, zeigt deutlich, dass sie nicht von Gott ist.

Kapitelübersicht
Zum Portal > Die Mormonen

 

Tempelarbeit

Dieses Kapitel wird später durch das gleichnamige Kapitel aus "Mormonismus - Schatten oder Wirklichkeit?" ersetzt
Der Tempel

Der Verfasser schildert seinen ersten Durchgang durch den Tempel. Hierbei werden der vollständige Endowmenttext aufgeführt und die Handlungen der damaligen Zeit (1974) beschrieben.
Tempelritual geändert

Dieser Artikel des Salt Lake City Messenger Nr. 75 schildert die großen Änderungen im Tempelendowment im April 1990 und beleuchtet die Hintergründe, die dazu geführt haben könnten.
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