Peinliche Fragen

Die Mormonenführer sehen sich etlichen peinlichen Fragen in Bezug auf das Tempelritual und die Freimaurerei gegenüber. Viele Mitglieder der Mormonenkirche fragen sich, wie sie an ein geheimes Tempelritual glauben können, wenn das Buch Mormon doch alle geheimen Gesellschaften, Banden und Gelöbnisse verdammt. In der Tat erklärt es deutlich, dass „der Herr NICHT in geheimen Verbindungen wirkt…“ (Ether 8:19)

Dann gibt es auch noch die Frage, warum Joseph Smith ein Freimaurer wurde. Neben all den Aussagen im Buch Mormon, die geheime Gesellschaften verdammen, wird sich der Leser erinnern, dass Joseph Smith mit vier anderen zusammen erklärte: „Wir warnen ferner unsere Brüder vor der Ungehörigkeit der Gründung von Banden oder Gruppen durch Bündnisse, Gelöbnisse, Strafen oder Geheimnisse… reine Freundschaft wird immer genau in dem Augenblick geschwächt, wenn man beginnt, sie durch Strafgelübde und Geheimnis zu stärken.“ (Times and Seasons, Bd. 1, Seite 133)

Benjamin F. Johnson behauptet, dass Joseph Smith ihm erzählte, dass „Freimaurerei das ABGEFALLENE ENDOWMENT wäre“. Warum sollte sich Joseph Smith einer Organisation anschließen, die sich im Zustand des Abgefallenseins befand?

Die Mormonenführer behaupten jetzt, dass es für Mitglieder der Kirche nicht richtig sei, sich den Freimaurern oder anderen geheimen Gesellschaften anzuschließen. Anthony W. Ivins, der ein Mitglied der Ersten Präsidentschaft war, machte folgende Aussage: „Die Mormonenkirche hat keinen Streit mit der Freimaurerei oder irgendeiner anderen Organisation, die für einen rechtschaffenen Zweck gegründet wurde. Sie rät ihren Mitgliedern sich von jeder Identifizierung mit irgend einer geheimen, Eid gebundenen Gesellschaft fern zu halten… Es ist schwierig, zwei Herren zu dienen und beiden gerecht zu werden.“ (The Relationship of „Mormonism“ and Freemasonry, S. 8 )

Joseph F. Smith, der der sechste Präsident der Mormonenkirche wurde, machte 1900 folgende Aussage:

„Wir haben eine Resolution verabschiedet, dass Männer, die mit diesen geheimen Organisationen identifiziert werden, NICHT als Bischöfe bevorzugt oder als Ratgeber ausgesucht werden sollen; dasselbe gilt, wenn es darum geht, GFV-Beamte auszuwählen. Die Männer, die solches getan haben, haben sich disqualifiziert und sind NICHT GEEIGNET, diese Ämter innezuhaben.“ (Provo Enquiror, 12. Nov. 1900, wie in Mormonism and Masonry, von Goodwin, Seite 76)

Der Mormonenapostel John A. Widtsoe erklärte:

„Die Aktivitäten der Kirche, in allen Abteilungen, sind heilig, nicht geheim.

Dieser Gesichtspunkt macht es für Heilige der Letzten Tage schwierig, mit Wohlwollen auf geheime, Eid gebundene Gesellschaften zu schauen. Die Worte des Propheten Joseph Smith sind Antwort genug auf die Frage (Beachten Sie besonders den letzten Satz!):

Und wieder möchte ich ferner auf die Ungehörigkeit der Gründung von Banden oder Gruppen durch Bündnis oder Gelöbnisse, durch Strafen oder Geheimnisse hinweisen,… Reine Freundschaft wird immer genau in dem Augenblick geschwächt, wenn man beginnt, sie durch Strafgelübde und Geheimnis zu stärken. (Teachings of the Prophet Joseph Smith, S. 146)

Viele Geheimorganisationen mögen von hohen Idealen angetrieben sein. Aber keine kann die Ideale des Evangeliums Jesu Christi übertreffen. Darum scheinen sie vom Gesichtspunkt her, Leute damit zu ermutigen, aufrecht zu wandeln, unnötig… Manchmal verursachen sie den Verlust am Interesse an Kirchenpflichten, denn niemand kann mit gleichem Interesse zwei Herren dienen… Geteilte Loyalität ist immer unbefriedigend und oft gefährlich.“ (Evidences and Reconciliations, Bd. 1, Seite 213-214)

Es ist interessant, dass derselbe Apostel, der diese Aussagen gegen Geheimorganisationen machte, sich herumdrehen und ein Kapitel mit dem Titel „Warum wurde Joseph Smith ein Freimaurer?“ schreiben musste. Er behauptete, dass Joseph Smith sich den Freimaurern anschloss, um Freunde unter „den prominenten und einflussreichen Männern des Staates“ zu gewinnen, damit die Kirche nicht verfolgt werden würde, aber er musste zugeben: „Der Versuch, genügend Freunde durch Freimaurerei zu gewinnen, um Verfolgung aufzuhalten, schlug fehl.“ (Evidences and Reconciliations, Bd. 3, S. 114-17)

Der Leser wird bemerken, dass der Apostel Widtsoe Joseph Smiths Worte über „die Ungehörigkeit der Gründung von Banden oder Gruppen durch Bündnis oder Gelöbnisse, durch Strafen oder Geheimnisse“ zitiert hat, um sie gegen geheime Gesellschaften zu verwenden. Wir meinen, dass dieselben Worte gegen die Tempelzeremonie verwendet werden könnten. Der Apostel Widtsoe behauptet aber, dass „das Tempelendowment NICHT GEHEIM ist. Alle, die die Voraussetzung für den Eintritt in den Tempel erfüllen, können sich daran erfreuen.“ (Evidences and Reconciliations, Bd. 3, S. 24)

Die Argumentation Apostel Widtsoes in Bezug auf diese Sache ist sehr dürftig. Alle geheimen Gesellschaften erlauben ihren EIGENEN Mitgliedern, an ihrem Ritual teilzunehmen. Die Mormonen-Tempelzeremonie wird vor Außenstehenden geheim gehalten, und macht dies nicht nach Allem eine geheime Gesellschaft aus?

Viele Mitglieder der Mormonenkirche behaupten, dass die Tempelzeremonien heilig und nicht geheim sind. Die Mormonen haben natürlich ein Recht zu glauben, dass ihre Zeremonien heilig sind, aber dies entschuldigt nicht die Tatsache, dass sie geheim sind. Sie sind genauso geheim wie die jeder anderen geheimen Gesellschaft. Wir hörten einmal einen Führer am Tempelplatz den Leute sagen, dass der Grund, warum sie nicht in den Tempel gehen könnten, der ist, dass, sobald sie einige hinein lassen würden, jeder hinein wollte, und sie wären dann nicht in der Lage, die Zeremonien mit solch einer Menschenmenge durchzuführen, die käme und durch den Tempel ginge. Dies schien die Leute zufrieden zu stellen, aber es ist weit von der Wahrheit entfernt. Hätte der Führer die Wahrheit gesagt, wäre die Kirche bereit, Filme von den Tempelzeremonien zu machen, so dass die Leute sie sehen könnten, ohne die Arbeit zu stören. Dies könnten sie natürlich nicht tun, weil das wahre Wesen des Rituals solch eine Produktion verbieten würde. In einem Teil der Zeremonie finden wir folgendes (siehe Seite 468 dieses Buches):

„…wir wünschen, ihrem Verständnis den heiligen Charakter des Ersten Kennzeichens des Aaronischen Priestertums mit seinem dazu gehörigen Namen, Zeichen und der Strafe zusammen mit all den anderen Kennzeichen des Heiligen Priestertums einzuprägen… Sie sind höchst heilig und werden von feierlichen Bündnissen und Verpflichtungen DER GEHEIMHALTUNG behütet, so dass Sie sie unter keinen Umständen, nicht einmal bei Lebensgefahr, preisgeben, außer an einer bestimmten Stelle, die ihnen später gezeigt wird. Die Darstellung der Strafen deutet verschiedene Arten an, wie das Leben genommen werden kann.“

Hier wird es offensichtlich, dass das Tempelritual geheim und John A. Widtsoes Aussage, dass „das Tempelendowment nicht geheim ist“ komplett falsch ist.

Schlussfolgerung

Kurz zusammengefasst besteht die Verbindung zwischen Mormonismus und Freimaurerei aus Folgendem:

1. Mormonismus und Freimaurerei haben beide geheime Zeremonien, die in heiligen Tempeln durchgeführt werden.

2. Die ‚Freimaurerembleme’ werden an den Wänden des Mormonentempels zur Schau gestellt.

3. Das Mormonen-Tempelritual ist in vielerlei Hinsicht dem ähnlich, das von den Freimaurern angewendet wird.

4. JOSEPH SMITH und viele höchst prominente Mitglieder der Mormonenkirche waren ebenfalls Mitglieder der Freimaurerloge.

5. Tempelzeremonien wurden tatsächlich in der Freimaurerhalle durchgeführt.

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Tempelarbeit

Dieses Kapitel wird später durch das gleichnamige Kapitel aus "Mormonismus - Schatten oder Wirklichkeit?" ersetzt
Der Tempel

Der Verfasser schildert seinen ersten Durchgang durch den Tempel. Hierbei werden der vollständige Endowmenttext aufgeführt und die Handlungen der damaligen Zeit (1974) beschrieben.
Tempelritual geändert

Dieser Artikel des Salt Lake City Messenger Nr. 75 schildert die großen Änderungen im Tempelendowment im April 1990 und beleuchtet die Hintergründe, die dazu geführt haben könnten.
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