Endlose Genealogien

 

Die Taufe für die Toten wird jetzt nur in Tempeln durchgeführt. Das Mormonenvolk ist sehr eifrig in diesem Werk für die Toten, da sie glauben, dass sie ihre Vorfahren erlösen. John Taylor, der der dritte Präsident der Mormonenkirche wurde, erklärte: „…wir sind das einzige Volk, das unsere Vorfahren zu erretten weiß… wir sind in der Tat die ERRETTER DER WELT, wenn sie je errettet werden…“ (Journal of Discourses, Bd. 6, S. 163) Wilford Woodruff, der der vierte Präsident wurde, hatte das Gefühl, dass er John Wesley, Kolumbus und alle Präsidenten der Vereinigten Staaten mit Ausnahme von dreien errettet hätte:

„Die Toten werden hinter euch her sein, werden euch aufsuchen, so wie sie uns in St. George aufgesucht haben. Sie besuchten uns, da sie wussten, dass wir die Schlüssel und die Macht hielten, sie zu erlösen.

Ich möchte vor dem Schluss hier sagen, dass sich zwei Wochen bevor ich St. George verließ, die Geister der Toten um mich herum versammelten und wissen wollten, warum wir sie nicht erlösten… Diese waren die Unterzeichner der Unabhängigkeitserklärung und sie dienten mir zwei Tage und zwei Nächte lang… Ich ging geradewegs ins Taufbecken und rief Bruder McCallister zu mir, um mich für die Unterzeichner der Unabhängigkeitserklärung und fünfzig weitere hervorragende Männer zu taufen, alle zusammen einhundert, einschließlich JOHN WESLEY, KOLUMBUS und anderer; ich taufte ihn dann für JEDEN PRÄSIDENTEN DER VEREINIGTEN STAATEN mit Ausnahme von dreien; und wenn ihre Sache recht ist, wird irgendjemand die Arbeit für sie tun. (Journal of Discourses, Bd. 19, S. 229)

 

Die Mormonen geben nun Millionen Dollar für genealogische Forschung aus, um die Namen derjenigen zu finden, die gestorben sind, so dass sie für sie die stellvertretende Taufe erledigen können. Bruce R. McConkie schrieb in Bezug auf dieses Thema: „Bevor stellvertretende Verordnungen der Erlösung und Erhöhung für diejenigen vollzogen werden können, die gestorben sind… müssen sie genauestens und richtig identifiziert sein. Da genealogische Forschung erforderlich ist… unterhält die Kirche in Salt Lake City eine der größten genealogischen Gesellschaften der Welt. Vieles von dem genealogischen Quellenmaterial aus verschiedensten Nationen der Erde ist von dieser Gesellschaft mikroverfilmt worden, bzw. sie sind noch dabei; MILLIONEN DOLLAR werden dafür ausgegeben; und ein Reservoir von Hunderten von Millionen Namen und anderer Daten über Leute, die in vergangenen Generationen lebten, sind für die Forschung zugänglich. (Mormon Doctrine, 1966, S. 308-9)

Heber J. Grant, der siebte Präsident der Kirche, erklärte einmal: „Ich bin sehr an genealogischer Arbeit interessiert… Ich habe als Angestellte eine Schwester, die ALL IHRE ZEIT der Vorbereitung der genealogischen Berichte widmete. Im Letzten Jahr gab ich ungefähr $200 pro Monat während des ganzen Jahres für genealogische Forschungsarbeit aus, die die Familien betraf, denen auch ich in direkter Linie und durch Einheiraten angehöre.“ (Temple Mormonism, New York, 1931, Seite 10)

Die Deseret News erzählen von einer Frau, die 15 Jahre lang forschte, um die Namen einiger ihrer Vorfahren zu finden:

„’Man kann jahrelang jagen, bevor man findet, was man sucht’, sagte Mrs. Triptow, ‚dann könnte es sein, dass man alles auf einmal findet’.

Sie bewies es eines Tages im letzten Monat, als sie innerhalb einer Minute die Namen von vier Vorfahren fand, nach denen sie 15 JAHRELANG GESUCHT hatte. Sie machte ihre Namen und Taufdaten im Bedlington (England)-Gemeinderegister-Ausdruck der Bibliothek der Genealogischen Gesellschaft ausfindig.“ (Deseret News, Kirchenteil, 23. April 1966, Seite 14)

Wallace Turner gibt folgende Information in Bezug auf die genealogische Forschung: „Diese Mikroverfilmung der Berichte ist ein ungeheures Werk, dessen Umfang ständig wächst, und es arbeitet gänzlich zum Wohle der Vorfahrensuche, die zu den stellvertretenden Tempelzeremonien führt. Bis zum 1. Juli 1965 hatte die Mikrofilmabteilung eine Gesamtmenge von 406.682 Mikrofilmrollen, wobei jede eine Länge von 100 Fuß hatte. Es gab Berichte aus der ganzen Welt. Ziehen Sie einmal in Betracht, dass sie von den Bahamas 608 Rollen haben, die 780.000 getrennte Seiten Berichte enthalten. Die gesamte Menge an Mikrofilmen beinhaltet 579.679.800 Seiten von Dokumenten. Es gibt in den Dateien mehr als 5 Milliarden Namen

Die Kirche steckt ungefähr $4 Millionen pro Jahr in die Genealogische Gesellschaft. Sie hat 575 Angestellte und wird von einer Mannschaft geleitet, die zwei Apostel einschließt. Die Mikrofilm-Einheit schickt Teams über die ganze Welt aus, um Berichte ausfindig zu machen und zu fotografieren… Die Negativmikrofilme werden in einem großen Gewölbesystem aufbewahrt, das aus den Felsen des Cottonwood Canyon in den Wasatch Mountains südöstlich von Salt Lake City südöstlich von Salt Lake City heraus gegraben wurde. Dieses unterirdische Lagersystem wurde von der Kirche zu den Kosten von $2.5 Millionen erstellt. Es hat sechs Gewölbe, wovon jedes eine Million Filmrollen beherbergt. Bis zum 1. Juli 1965 hatte die Kirche über 400.000 Rollen, nicht ausreichend, um die Hälfte eines Gewölbes zu füllen. Während des Jahres 1964 arbeiteten die Mikroverfilmungseinheiten in vierzehn Ländern.“ (The Mormon Establishment, S. 81-82)

 

Robert Mullen gibt folgende Information über die Lagerungsgewölbe und die genealogische Arbeit, die von der Kirche getan wird:

 

„Man sieht drei riesige bankähnliche Gewölbetüren. Eine, so sagt man, wiegt fünfzehn Tonnen und könnte fast jedem Luftdruck Widerstand leisten. Jede dieser Gewölbetüren führt in einen 350 Fuß langen Raum und der sich sogar noch weiter in den Granitberg ausdehnt. Diese riesigen Räume, die auch von mit weichen Farben angestrichenem Stahl eingefasst und wie moderne Büros ausgelegt und beleuchtet sind, sind durch drei Querausbauten in ähnlichem Design verbunden…

Die Gewölbe haben ihr eigenes geschlossenes Kraftwerk, ihre eigenen Notversorgungseinrichtungen, Frischluftfilter und andere Ausrüstungen, um sogar einen ernsten Atomschlag zu überdauern, was das mindeste war, wie man nur vermuten kann, das im Hinterkopf der Planer und Erbauer gestanden haben muss. Aber die Gewölbe werden nicht für Notfälle reserviert; sie befinden sich im täglichen Einsatz als hauptsächlichster Lagerungsort für die 250 Millionen oder mehr Fuß an Mikrofilm in der genealogischen Bibliothek der Kirche… Die neueste Errungenschaft sind zum Beispiel Mikrofilme von jedem Tod und jeder Geburt in Neuseeland, seit Berichte geführt werden…

Heute ist die genealogische Arbeit eine Lieblingsbeschäftigung vieler Kirchenmitglieder. An einem normalen Arbeitstag in Salt Lake City wird man vielleicht einhundert Männer und Frauen finden, die das zentral gelegene genealogische Hauptquartier betreten und in die großen Lesegeräte schauen, auf die die Mikrofilme projiziert werden. Andere werden Kirchenexperten aufsuchen, die sie mit Familiennamen und anderem Material versorgen, die in die Information verarbeitenden Computer eingefüttert werden können.“ (The Latter-day Saints: The Mormons Yesterday and Today, New York, 1966, S. 193-195)

 

Der Apostel LeGrand Richards prahlt, dass die Mormonenkirche „eines der größten und besten genealogischen Bibliotheken in der Welt hat…

Man kann mit Sicherheit voraussagen, dass in nicht allzu ferner Zukunft die Genealogische Bibliothek der Kirche nicht nur die beste in der Welt sein wird, sondern auch die Fundgrube für alle anderen genealogischen Bibliotheken.“ (A Marvelous Work and a Wonder, S. 192)

 

Viele Leute haben sich gefragt, warum die Mormonenkirche so viel Zeit und Geld für Forschung nach Namen von Toten ausgibt, wo doch so viele Menschen verhungern. Es schien weit besser, dieses Geld und die Zeit für die Lebenden zu verwenden und den Herrn sich um die Toten kümmern zu lassen. Die Mormonenführer geben zu, dass sie niemals in der Lage sein werden, alle Namen zu finden, bis der Herr sie während des Millenniums gibt. Der Mormonenapostel LeGrand Richards erklärt: „Dieses Werk wird offensichtlich durch die tausend Jahre des Millenniums fortgeführt werden müssen… Gegenwärtig sind wir auf die geschriebenen Berichte angewiesen, die geführt worden sind. Aber während des Millenniums werden wir mit den Himmeln direkt kommunizieren, wann alle Namen und jede Information über diejenigen, die bereit und würdig sind für die Taufe, offenbart werden.“ (Ebenda, Seite 178)

Da die Mormonenführer glauben, dass der Herr sowieso für die meisten Namen sorgen müsse, wäre es dann nicht besser, diese Zeit und das Geld dafür zu verwenden, den Lebenden zu helfen, als nach Namen der Toten zu suchen? Wegen dieser Betonung auf die Arbeit für die Toten, verglich ein Mormone die Kirche mit den alten Ägyptern. Die Ägypter verwendeten natürlich eine fantastische Menge an Zeit und Geld darauf, Pyramiden zu bauen und andere Arbeit für ihre Toten zu tun.

Das Buch Mormon sagt: die falschen Kirchen “berauben die Armen um der schönen Heiligtümer willen“ (2. Nephi 28:13); dennoch gibt die Mormonenkirche Millionen Dollar aus, um schöne Tempel zu bauen. Der Salt-Lake-Tempel zum Beispiel kostete Millionen Dollar und benötigte fast vierzig Jahre für den Bau. Den Zahlen gemäß, die N. B. Lundwall gegenüber vom Kirchengeschichtschreiber-Büro angegeben wurden, hat die Kirche $16.000.000 allein für Tempel ausgegeben, und diese Zahlen schließen nicht die Tempel ein, die in Ogden, Provo und Oakland gebaut wurden. Wenn wir die Millionen Dollar hinzufügen, die für die genealogische Forschung ausgegeben wurden, würden die Zahlen weitaus größer ausfallen. Somit hat es den Anschein, dass die Mormonen den Ägyptern in ihrer Einstellung gegenüber den Toten ähnlich sind. Joseph Fielding Smith, der zehnte Präsident der Kirche, hat folgende Aussagen gemacht:

 

„…das größte Gebot, das uns gegeben und zur Pflicht gemacht wurde, ist die Tempelarbeit für uns selbst und für unsere Toten.“ (Doctrines of Salvation, Bd. 2, S. 149)

 

„Der Prophet Joseph Smith verkündete: ‚Die größte Verantwortung in dieser Welt, die Gott uns übertragen hat, ist es, NACH UNSEREN TOTEN ZU SUCHEN.“ (Ebenda, S. 146)

 

Der Leser wird sich erinnern, dass Jesus nie die Lehre von der Taufe für die Toten erwähnte. In Markus 12:29-31 finden wir: „Das erste ist: Höre Israel, der Herr, unser Gott, ist der einzige Herr. Darum sollst du deinen Gott lieben mit ganzem Herzen und ganzer Seele, mit all deinen Gedanken und all deiner Kraft.

Als zweites kommt hinzu: Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst, kein anderes Gebot ist größer als diese beiden.“

 

Es gibt zwei Schriftstellen, die von Paulus geschrieben wurden, die gegen die genealogische Arbeit verwendet wurden, die von Mitgliedern der Mormonenkirche getan wird:

 

„und sich mit Fabeln und ENDLOSEN GESCHLECHTERREIHEN abzugeben, die nur Streitfragen mit sich bringen, statt dem Heilsplan Gottes zu dienen, der sich im Glauben verwirklicht.“ (1. Timotheus 1:4)

 

Lass dich nicht ein auf törichte Auseinandersetzungen und Erörterungen über GESCHLECHTEREIEN, auf Streit über das Gesetz, sie sind NUTZLOS UND VERGEBLICH.“ (Titus 3:9)

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Tempelarbeit

Dieses Kapitel wird später durch das gleichnamige Kapitel aus "Mormonismus - Schatten oder Wirklichkeit?" ersetzt
Der Tempel

Der Verfasser schildert seinen ersten Durchgang durch den Tempel. Hierbei werden der vollständige Endowmenttext aufgeführt und die Handlungen der damaligen Zeit (1974) beschrieben.
Tempelritual geändert

Dieser Artikel des Salt Lake City Messenger Nr. 75 schildert die großen Änderungen im Tempelendowment im April 1990 und beleuchtet die Hintergründe, die dazu geführt haben könnten.
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